- Kanonenfutter
- Ka|no|nen|fut|ter 〈n.; -s; unz.; fig.〉 Truppen, die sinnlos geopfert werden
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Ka|no|nen|fut|ter, das [wohl nach der engl. Wendung »food for powder« in W. Shakespeares (1564–1616) Drama »Heinrich IV.« (1. Teil, 4, 2)] (salopp abwertend):im Krieg sinnlos u. gewissenlos geopferte Soldaten.* * *
KanonenfutterDer Ausdruck geht möglicherweise auf Shakespeares Königsdrama »Heinrich der Vierte« (1. Teil, 4. Aufzug, 2. Szene) zurück. Es handelt sich dabei um die freie Übersetzung einer Formulierung, die Falstaff gegenüber dem Prinzen Heinrich gebraucht, als er auf die von ihm angeworbenen Soldaten angesprochen wird. Falstaff nennt sie verächtlich oder gedankenlos food for powder, was von den Shakespeareübersetzern der Klassik, August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck, wörtlich mit »Futter für Pulver« übersetzt wurde. Daraus könnte (in der Mitte des 19. Jahrhunderts) das Wort »Kanonenfutter« als äußerst saloppe Bezeichnung für »Soldaten, die in einem Krieg sinnlos und skrupellos geopfert werden« entstanden sein.* * *
Ka|no|nen|fut|ter, das [wohl nach der engl. Wendung „food for powder“ in W. Shakespeares (1564-1616) Drama „Heinrich IV.“ (1. Teil, 4, 2)] (salopp abwertend): Soldat[en] mit dem alleinigen Zweck, sinnlos im Krieg geopfert zu werden: Als einmal ein Leutnant zu mir sagte, als K. sei ich schon recht, dachte ich mir: „Das wollen wir schon sehen.“ (Niekisch, Leben 23); Die Männer führen sinnlosen Krieg. Die Weiber wollen nicht mehr. Sie haben K. geboren (Lynen, Kentaurenfährte 236).
Universal-Lexikon. 2012.